ORTSTEILE

Ortsteil Mönchstockheim

Wissens- & Lebenswertes

Mönchstockheim

ist der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Sulzheim und wurde am 1. Mai 1978, zeitgleich mit Vögnitz, nach Sulzheim eingemeindet. Möchstockheim liegt im Steigerwaldvorland, auch Gerolzhöfer Gäu genannt (im Südosten des Sulzheimer Gemeindegebiets). Dieses erstreckt sich als ca. 20 km breites Band vom Main bis zum Steigerwald. Es ist insgesamt flachwellig und zeigt ähnliche Charakteristika wie das nördlich des Mains liegende Vorland der Haßberge (Haßgau). Nordöstlich leitet die Staatsstraße St2275 – zukünftig via Ortsumgehung – ins Gemeindegebiet von Donnersdorf über, die Gemarkung von Kleinrheinfeld liegt Mönchstockheim am nächsten. Westlich des Ortes befindet sich Alitzheim und nordwestlich Sulzheim. In südöstlicher Richtung verläuft der Unkenbach. Südlich beginnt die Gemarkung von Rügshofen, ein Ortsteil der nur 4,4 km entfernten, ehemaligen Kreisstadt Gerolzhofen mit ihrem großen Angebot an Fachgeschäften, Supermärkten, Gastronomie, Kultur, Freizeit und Bildung.

Durch die Lage am Rand einer Bachaue ist Mönchstockheim „ein Ort der Gewässer“. Der Unkenbach fließt von Osten kommend (aus Vögnitz) am nördlichen Ortsrand vorbei Richtung Nordwesten nach Sulzheim und diente früher zum Betreiben einer Mühle und wurde wohl schon bald nach Dorfgründung durch die Mönche zu einem Teich, dem heutigen Dorfsee, aufgestaut. Dieser prägt seit dieser Zeit die östliche Dorfansicht maßgebend. Südlich der Ortslage ist eine weitere Bachaue (Seewiesenbach), wo ebenfalls in frühen Jahren Teiche aufgestaut wurden – die heute, wegen ihrer besonderen Vogelwelt, unter Naturschutz gestellten See-Biotope „Alter See“ und „Neuer See“.
(Auszüge aus Quelle: Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen f. Möchstockheim durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken)

Laut jährlicher Erhebung leben in Mönchstockheim aktuell 444 Einwohner mit ihrem Erstwohnsitz (Stand: 21.12.2021)

Ein Meilenstein in jüngster Zeit

Im März 2021 wurde, nach ausgiebiger Planung und Abstimmung, mit dem Bau der Ortsumgehung begonnen.

Durch die Umgehung wird die Lebens- & Wohnqualität der Bürgerinnen und Bürger in Mönchstockheim wesentlich erhöht. Die Verkehrsberuhigung schafft neue Möglichkeiten der Ortskern-Belebung. Durch die im Anschluss folgende Umgestaltung des Altortbereichs werden neue Plätze als Orte der Begegnung und des gemeinsamen Aufenthalts geschaffen. Zusätzliche Grünflächen sollen zudem das örtliche Mikroklima nachhaltig verbessern.

Ein kurzer, historischer Ausflug

Der Ortsname Mönchstockheim verweist auf die Geschichte des Ortes. Das Dorf war seit dem Jahr 1283 fester Teil des großen Grundbesitzes der Abtei Ebrach. Im Jahr 1803 wurde das Zisterzienserkloster aufgelöst und Mönchstockheim Ruralgemeinde im Königreich Bayern. Später gehörte das Dorf zum Landkreis Gerolzhofen. Am 1. Mai 1978 trat der Ort der neugebildeten Großgemeinde Sulzheim bei.

Kultur & Sehenswürdigkeiten

  • Im Mittelpunkt des Dorfes steht die katholische Filialkirche Mariä Himmelfahrt. Das nachgotische Bauwerk entstand in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts. Im Zuge der Gegenreformation entstand der typische Julius-Echter-Turm mit Spitzhelm. Das Kircheninnere wird vom Rokoko-Stil aber auch Klassizismus geprägt.
  • An der Straße nach Gerolzhofen am „Neuen See“ findet man die Antonius-Kapelle, eine kleine Wegkapelle mit einem polygonalen Chor. Sie entstand im 19. Jahrhundert und geht auf die Ebracher Mönche zurück.
  • Ortsprägend ist außerdem der Marienplatz mit der Mariensäule (gestiftet 1861) auf der einen Seite und dem Kriegerdenkmal auf der anderen Seite. Eingerahmt ist dieser Platz von gepflegten Grünanlagen.
  • Als katholisches Kirchdorf weist Mönchstockheim außerdem eine Vielzahl an Bildstöcken und Kleindenkmälern auf. Sie wurden auf der Gemarkung um das Dorf aufgestellt. Die ältesten stammen aus dem 17. Jahrhundert.
  • Die wegen ihrer besonderen Vogelwelt unter Naturschutz gestellten See-Biotope „Alter See“ und „Neuer See“ sind in Fachkreisen weithin bekannt.
  • er Dorfsee steht dem Anglerverein zur Verfügung und ist aus Sicherheitsgründen leider nicht zum Schwimmen und Baden freigegeben. 2019 fanden umfangreiche Revitalisierungsmaßnahmen statt. Die zu gering gewordene Wassertiefe sorgte für zu hohe Wassertemperaturen in den Sommermonaten, was das ökologische Gleichgewicht zunehmend beeinträchtigte. Zur Sicherung des Fischbestandes wurde daher der Seegrund ausgebaggert und in der Folge auch die Uferböschung ertüchtigt und im westlichen Uferbereich Bäume angepflanzt. Für 2022 sind weitere Maßnahmen geplant: u.a. Rundweg um den See mit Liegegruppe, etc. Das alljährliche Seefest erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit.

Gemeinschaft leben und erleben

Mönchstockheim bietet allen Bürgerinnen und Bürgern, vor allem aber jungen Familien durch seine verkehrsgünstige Lage, eine gute Infrastruktur und Nahversorgungangebot sowie ein attraktives Freizeit-, Sport-, Kultur- und Bildungsangebot.

  • Das Haus der Begegnung in Mönchstockheim ist Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger und beherbergt ein Amtszimmer für Bürgersprechstunden und Verwaltungsaufgaben. Ein Gemeinschafts- und Mehrzweckraum bietet Raum für unterschiedliche Nutzung und Aktivitäten. Neben Veranstaltungen und Schulungen wird das räumliche Angebot auch als Probemöglichkeit der Musiker sowie Sängerrunde aber auch für den Seniorenkreis und Frauenbund genutzt. Behindertengerechte WCs können während der Öffnungszeiten und bei Veranstaltung benutzt werden.
  • Geselligkeit und Gaumenfreuden findet man in der Sportheimgaststätte und der über Generationen familiengeführten Dorfgaststätte mit eigener Metzgerei, die sich auf Familienfeiern spezialisiert hat und wegen ihres Mittagstisches sowie der guten Brotzeiten über die Region hinaus bekannt ist. Der Metzgerei ist ein kleiner Laden angegliedert.
  • Die Nähe zu Gerolzhofen (4,4 km) mit ihrer großen Auswahl an Fachgeschäften, Supermärkten, Gastronomie, einem attraktiven Kultur- und Bildungsangebot (Museen, Stadtbibliothek, Bildungseinrichtungen: VHS, Musikschulen, Grundschulen, Mittelschule, Realschule, Gymnasium, etc.) sowie Sport- & Freizeiteinrichtungen (z.B. das GEOMARIS Freizeitbad mit Saunagarten, Trimm-dich-Pfad, Freizeitpark, Modellflugplatz, etc.) aber auch Behörden und Ämter, Apotheken, Fach- und Allgemeinärzte sowie der GEOMED-Kreisklinik).
  • Vorschulkinder können die Kindergärten der nahegelegenen Ortsteile in Alitzheim und Sulzheim besuchen. Die Einrichtungen bieten beste Voraussetzungen für soziales, musisches, schöpferisches und kognitives Lernen und Tun.
  • Ein aktives Vereinsleben mit umfassenden Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung aber auch Ehrenamt.
  • Einige Winzer bauen in der Gemarkung Mönchstockheim noch heute den herb-würzigen Frankenwein an. Der Lagename „Mönchberg“ greift den geschichtlichen Bezug zu den Ebracher Mönchen auf und mundet auch anspruchsvollen Gaumen.

Überzeugende Argumente sich in Mönchstockheim wohl zu fühlen.

Quellen: Zusammentrag aus Gemeindearchiv; ergänzt durch Auszüge aus Wikipedia sowie Denkmalpflegerische Erhebungsbögen „Dorferneuerung Sulzheim“ (Auftraggeber: Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken; Verfasser: transform – Mag. phil. Alexandra Baier (Stadtbauhistorikerin), Dipl. Geograph Armin Röhrer (Angewandte Historische Geographie und GIS-Anwendungen), freie Mitarbeit: Julia Merz M.A., Bamberg.